Tuesday, January 10, 2012

TB Wave / Kleiner Österreichischer Staatspreis

Es ist nichts zu loben, nichts zu verdammen, nichts anzuklagen, aber es ist vieles lächerlich; es ist alles lächerlich, wenn man an den Tod denkt. [...] Die Zeitalter sind schwachsinnig, das Dämonische in uns ein immerwährender vaterländischer Kerker, in dem die Elemente der Dummheit und der Rücksichtslosigkeit zur tagtäglichen Notdurft geworden sind. Der Staat ist ein Gebilde, das fortwährend zum Scheitern, das Volk ein solches, das ununterbrochen zur Infamie und zur Geistesschwäche verurteilt ist. Das Leben Hoffnungslosigkeit, an die sich die Philosophien anlehnen, in welcher alles letzten Endes verrückt werden muß. Wir sind Österreicher, wir sind apathisch; wir sind das Leben als das gemeine Desinteresse am Leben. [...] Wir haben nichts zu berichten, als daß wir erbärmlich sind, durch Einbildungskraft einer philosophisch-ökonomisch-mechanischen Monotonie verfallen. Mittel zum Zwecke des Niedergangs, Geschöpfe der Agonie, erklärt sich uns alles, verstehen wir nichts. Wir bevölkern ein Trauma, wir fürchten uns, wir haben ein Recht, uns zu fürchten, wir sehen schon, wenn auch undeutlich im Hintergrund: die Riesen der Angst. Was wir denken, ist nachgedacht, was wir empfinden, ist chaotisch, was wir sind, ist unklar. Wir brauchen uns nicht zu schämen, aber wir sind auch nichts und wir verdienen nichts als das Chaos. 
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There is nothing to praise, nothing to damn, nothing to accuse, but much that is ridiculous; everything is ridiculous, when one thinks about death. [...] Our era is feeble-minded, the demonic within us a perpetual national prison, in which the elements of stupidity and carelessness have become a daily need. The state is a construct which is forever condemned to miscarriage, the people one that is endlessly condemned to infamy and feeblemindedness. Life is a hopelessness, on which the philosophies are dependent, in which all must finally become insane. We are Austrians, we are apathetic; we are life as the general disinterest in life. [...] We have nothing to report, except that we are pitiful, brought down by the imaginative powers of a philosophical-economic-mechanical monotony. Means to a destructive end, creatures of agony, everything is explained to us and we understand nothing.  We populate a trauma, we are frightened, we have a right to be frightened, we see already, if only as dim shapes in the background: the giants of fear. What we think is already thought, what we feel is chaotic, what we are is unclear. We don't need to be ashamed, but we are nothing and we deserve nothing other than chaos.
Excerpted from the acceptance speech for the Österreichischer Staatspreis, 1968.
Translation altered from that of Carol Brown Janeaway in My Prizes.

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